- Das Projekt entdecken
CAROLAS GARTEN
Eine Rückkehr ins Paradies
Ein Ausstellungsrundgang mit 360°-Panorama, das den heimischen Garten als exotisches, mikroskopisch kleines Paradies erlebbar macht.
CAROLAS GARTEN zeigt die Natur vor unserer Haustür. Doch nicht so, wie wir sie tagtäglich wahrnehmen. Im Ausstellungsrundgang wird ein vermeintlich banaler Ort wie ein Leipziger Kleingarten zu einem exotischen Biotop mit faszinierenden Pflanzen und Tieren, die in ihrer überdimensionalen Darstellung den Betrachter auf einmal winzig klein erscheinen lassen. Im Panorama, mit 100 × 31 Metern die wohl größte 360°-Installation der Welt, entdeckt man den Mikrokosmos vor unseren Füßen in hundertfacher Vergrößerung.
Ausstellungsrundgang
Ein Garten als Inspirationsquelle
In einem Rundgang zeigt Yadegar Asisi mehr als 100 Werke, die von einem typischen Kleingarten inspiriert wurden: Wie in einer klassischen Galerie bewegt man sich durch Installationen, Zeichnungen, Aquarelle, Acrylmalerei sowie fotografische und filmische Arbeiten und entdeckt so den Garten aus der Sicht eines zeitgenössischen Künstlers. Farben, Formen und Licht, aber auch das Werden und Vergehen als Teil unseres Kreislauf des Lebens werden in einer Ausstellung emotional erlebbar.
„Ich glaube an die Kraft und Schönheit des Lebens. Diese kann man auch in einer so einfachen Sache wie einem Garten entdecken. Vom großen bis ins kleinste Detail.“
Yadegar Asisi
Panorama
Eine Welt, wie Sie sie noch nie gesehen haben
Auf dem Höhepunkt des Rundgangs taucht man ein in ein Panorama, das den Garten aus der Perspektive eines Insekts erleben lässt. Als stünde man vor dem gigantisch-vergrößerten Stempel einer Kamille, erschließt sich eine faszinierend-fremdartige Szenerie. Eine etwa 25 Meter große Biene ist dabei, eine Kamillenblüte zu bestäuben und Nektar zu sammeln. Ringsherum öffnet sich der Blick auf die Welt des umgebenden Gartens mit riesigen Blumen, Wild- und Nutzpflanzen, Insekten und anderen Details. Man ist mittendrin im mikroskopisch vergrößerten Paradies.
Making Of
Ein Ort zeigt seine Wirkung
Der Garten, der Yadegar Asisi zu diesem Projekt inspirierte, ist kein beliebiger, fiktiver Ort. Es ist ein real existierender Kleingarten am Rande von Leipzig, der Rückzugs- und Erholungsort einer verstorbenen Kollegin, die trotz schwerster Krankheit stets eine bemerkenswerte Lebensfreude zeigte. Diese fand sie in ihrem Garten – Grund genug für Yadegar Asisi diesem ein künstlerisches Denkmal zu setzen und damit auch an Carola und ihr ganz persönliches Glück zu erinnern. Nach einiger Zeit vor Ort hielt er ihn zunächst in zahlreichen zeichnerischen Skizzen, Aquarallen und Studien fest. So entstand die Idee den ganzen Garten in einem Panorama zu erfassen, das dem Betrachter eine Perspektive ermöglicht, die man so nur in Urwäldern oder an anderen exotischen Plätzen vorfindet: Eine Perspektive, die uns allein durch die majestätische Größe der umgebenden Tiere und Pflanzen wieder als Teil einer wirkungsmächtigen Natur fühlen lässt.
Mehr als Makrofotografie
Wie bei jedem asisi Panorama folgt auf die ersten zeichnerischen Annäherungen ein jahrelanger gestalterischer Schaffensprozess, infolgedessen aus 3D-Modellen, unzähligen einzelnen Fotografien, Zeichnungen und Lichtstudien ein hochauflösendes, digitales Gemälde entsteht. Für CAROLAS GARTEN fotografierten Yadegar Asisi und sein Team Tausende und Abertausende heimischer Tiere und Pflanzen in Leipzig und Umgebung. Wo die Vergrößerung der Makrofotografie nicht ausreichte, wurden manche Bestandteile des Bildes sogar mithilfe von Rasterelektronenmikroskopen aufgenommen, in der digitalen Bildbearbeitung nachkoloriert und in das Panorama eingesetzt. So erhalten wir Einblick in Strukturen und Details, die dem menschlichen Auge sonst verborgen bleiben.
Der Garten wird zum Kunstwerk
Nach Fertigstellung von Panorama und Begleitausstellung erfolgte die abschließende Inszenierung von CAROLAS GARTEN im Januar 2019 im Panometer Leipzig. In diesem für den Künstler immens wichtigen Teil des Gestaltungsprozess erhielt das Werk seinen eigens auf das Garten-Thema abgestimmten Tag- und Nachtwechsel mitsamt passender Lichtstimmung und der eingängigen Klanguntermalung. Schon seit jeher arbeitet Yadegar Asisi für letztere mit dem bekannten Komponisten und Pianisten Eric Babak. In enger Zusammenarbeit kombinieren die beiden Künstler dabei Licht, Bild und Ton zu einer stimmungsvollen Gesamtinstallation. Der Klangteppich aus Insektensummen, Vogelstimmen, Tierrufen und lebhaften Melodien perfektioniert das immersive Erlebnis und versetzt uns direkt in eine Landschaft, die wir zwar scheinbar kennen, aber noch nie wirklich gesehen und gefühlt haben.
Panoramamusik und Soundscape von Eric Babak
Vom Pilotprojekt EVEREST an arbeitet Yadegar Asisi mit dem bekannten Komponisten und Pianisten Eric Babak zusammen. Die beeindruckende Klanguntermalung der Panoramen wird in enger Zusammenarbeit der beiden Künstler direkt im Ausstellungsraum mit Beleuchtung sowie Tag- und Nachtrhythmus zu einer stimmungsvollen Gesamtinstallation harmonisiert. Je nach Projekt machen die Produktionen unter anderem mit großen Orchestern und Chören aber auch mit minimalistischen Synthesizer-Klängen in Kombination mit Alltagsgeräuschen die besondere Atmosphäre des jeweiligen Themas im steten Wechsel der Szenen hör- und fühlbar.