Yadegar Asisi

TITANIC

Die Versprechen der Moderne

Das Panorama TITANIC thematisiert weniger das eigentliche Schiffsunglück im Jahr 1912. Vielmehr inszeniert Yadegar Asisi den Untergang des Passagierschiffes als Beispiel für die Hybris des Menschen, der seit jeher dem Irrglauben unterliegt, die Natur überflügeln zu können.

Der Standpunkt des Betrachters befindet sich etwa 3.800 Meter unter der Wasseroberfläche. Ein diffuses, künstliches Lichtszenario ermöglicht es dem Besucher, das tragische Ausmaß des Unglücks im Riesenrundbild zu entdecken. Zu erkennen sind das in zwei Teile zerbrochene Wrack sowie ringsumher verstreut vereinzelt Alltagsgegenstände, technische Ausrüstung oder Gepäckstücke. Die Eindrücke in dem zum Nachdenken anregenden Kunstraum werden durch die atmosphärischen Klänge des Komponisten Eric Babak noch vertieft.

Mit dem Panorama weckt Asisi eine Faszination für die grandiose Ingenieursleistung, die dem britischen Liner zugrunde liegt, stellt aber auch die ewige Frage nach der Beherrschbarkeit der Natur. Zugleich verweist Asisi mit der Darstellung des zerborstenen Wracks in den Tiefen des Nordatlantiks auf die Endlichkeit menschlichen Seins und Handelns.

Tausende Tonnen von Stahl korrodieren am Meeresgrund und die ehemals prunkvolle Einrichtung und technische Ausstattung des etwa 40.000 Tonnen schweren Passagierschiffs gleichen einem einzigen Trümmerfeld, das nach und nach von der Natur zurückerobert wird.

Vergangene Ausstellungsorte von TITANIC

PANOMETER LEIPZIG
2017 – 2019 in Leipzig

PANORAMA XXL
2019 – 2020 in Rouen (F)

Panoramamusik und Soundscape von Eric Babak

Vom Pilotprojekt EVEREST an arbeitet Yadegar Asisi mit dem bekannten Komponisten und Pianisten Eric Babak zusammen. Die beeindruckende Klanguntermalung der Panoramen wird in enger Zusammenarbeit der beiden Künstler direkt im Ausstellungsraum mit Beleuchtung sowie Tag- und Nachtrhythmus zu einer stimmungsvollen Gesamtinstallation harmonisiert. Je nach Projekt machen die Produktionen unter anderem mit großen Orchestern und Chören aber auch mit minimalistischen Synthesizer-Klängen in Kombination mit Alltagsgeräuschen die besondere Atmosphäre des jeweiligen Themas im steten Wechsel der Szenen hör- und fühlbar.

www.ericbabak.com