300.000 Besucher haben in Leipzig TITANIC besucht
Yadegar Asisi freut sich über den Erfolg: „Das Titanic-Projekt ist mein erstes Panorama, mit dem ich versucht habe neue Wege zu gehen. Es ist ein sehr emotionaler Raum geworden. Das Projekt gibt weniger Antworten, es sind eher Fragestellungen, die aufgeworfen werden. Ich freue mich, dass die Besucher diesen Ansatz genauso begrüßen wie in all den anderen Panoramen.“
Auch wenn der Untergang der Titanic im April 1912 über 100 Jahre zurückliegt, zählt das Werk zu den Panoramen von Asisi, die die kollektive Erinnerung ansprechen. Unmittelbar nach der Tragödie setzt die Berichterstattung ein, wodurch das Unglück und der Name des Passagierschiffes weltweit bekannt wurden. Durch zahlreiche Verfilmungen und Dokumentationen hat sich das Schiffsunglück außerdem ins kollektive Gedächtnis eingegraben. Nicht zuletzt eine Reihe prominenter Passagiere verschaffte der Tragödie große Aufmerksamkeit.
Mit TITANIC thematisiert Asisi jedoch nicht das eigentliche Schiffsunglück vor der Küste von Neufundland, sondern er führt die Besucher mit dem gesunkenen Schiffswrack zu Denkanstößen, um über das Streben des Menschen nachzudenken, koste es was es wolle, die Natur zu überflügeln und dabei den Blick für die eigenen Grenzen und Möglichkeiten aus den Augen zu verlieren.
Asisi dazu: „Die Titanic steht für mich einerseits für eine außergewöhnliche Ingenieursleistung, andererseits ist ihr Schicksal ein Sinnbild für die Hybris des Menschen.“
Wie von 3.800 Metern unter dem Meeresspiegel betrachten die Besucher das Schiffswrack auf Augenhöhe. Durch ein künstliches Lichtszenario (wie bei einer großangelegten Expedition) wird das tragische Ausmaß des Unglücks erkennbar. Das Wrack ist in zwei Teile zerbrochen und ringsherum liegen zerstreut Alltagsgegenstände, technisches Equipment und Gepäckstücke, die das Schicksal der Passagiere und der Besatzung ins Bewusstsein bringen.
Eine begleitende Ausstellung führt in die Thematik ein. Die industrielle Herstellung und vielseitige Nutzung des neuen Werkstoffs Stahl für Verkehrsmittel, Häuser, Brücken, U-Bahnen etc. um 1900 ließ eine allgemeine Hochstimmung der nahezu unbegrenzten Möglichkeiten bei Ingenieuren, Erfindern und Stahlbaronen aufkommen. Sie wurde noch durch die Eroberung des nordamerikanischen Westens beschleunigt. ‚Höher, weiter, größer und schneller‘ sollte gebaut, konzipiert oder gefahren werden.
Panorama und Begleitausstellung sind bis Januar 2019 in Leipzig zu sehen. Danach führt ein neues Projekt im Panometer Leipzig auf eine Exkursion in die Welt des Mikrokosmos.