Yadegar Asisi

YADEGAR ASISI & STUDIO | 16. Juni 2016 | 1 Min. Lesezeit

asisi Künstlerwerkstatt: Arbeit mit Modellen

LUTHER 1517, DRESDEN 1945, ROM 312: So verschieden die Asisi-Panoramen sind, so divers sind auch die unzähligen Artefakte und architektonischen Elemente, die in den Riesenrundbildern auftauchen. Für eine möglichst realitätsgetreue und präzise Darstellung arbeiten Yadegar Asisi und sein Team teilweise mit Miniaturmodellen.

Die Kanonen im Völkerschlacht-Panorama LEIPZIG 1813 oder ein französisches Segelschiff aus dem Jahr 1431 wären in natura für ein Fotoshooting schwer oder gar nicht beschaffbar. Deshalb wurden in diesen wie auch in zahlreichen anderen Fällen Miniaturmodelle eingesetzt, die fotografiert, digital bearbeitet und in das jeweilige Panoramabild eingefügt wurden. Existieren keine Vorlagen, werden die Modelle mitunter selbst hergestellt.

Für ROUEN 1431 etwa fertigte Yadegar Asisi auf Grundlage von historischen Bildern eigens kleine Ziegel aus Modelliermasse, die später digital in die Häuserstrukturen der nordfranzösischen Stadt in der Epoche von Jeanne d’Arc eingebaut wurden.

Manchmal entsteht sogar der Untergrund der Szenerien auf der Werkbank: Martin Luther und seine Wegbegleiter marschierten in Wittenberg anno 1517 über einen teilweise sehr matschigen Boden, gezeichnet durch Spuren von Kutschen, Karren und Hufen. Mithilfe von Wasser, Erde und Stroh entwickelte das Team um Asisi eine dem originalen Vorbild entsprechende Bodenstruktur auf einer knapp ein Meter langen Arbeitsplatte.

Diese Arbeitsweise bietet den Vorteil, ideale Rahmenbedingungen in puncto Licht, Blickwinkel und Strukturen selbst schaffen zu können, was zu sehr präzisen und hochauflösenden Ergebnissen führt. Steht man vor einem 3.500 m² großen Panoramakunstwerk ist es zwar schwer vorstellbar, jedoch basiert so manch meterhohes Bild-Detail auf einem Zentimeter kleinen Miniaturmodell.